Achtsamkeit ist der zentrale Begriff des mbsr:: Programms.
Gemeint ist damit eine wache, klare Aufmerksamkeit für sich selbst
und die Welt um uns herum.
Die Praxis der Achtsamkeit erlaubt uns, einen Schritt zurückzutreten undeigene Denk- und Handlungsmuster wahrzunehmen, ohne in automatische Reaktionsweisen zu verfallen.
Damit erschließt sich ein mentaler und emotionaler Freiraum, aus dem wir
uns selbst und anderen mit mehr Offenheit und Akzeptanz begegnen können.
Ruhe bewahren im Sturm des Lebens
Wenn wir etwas tun, verbinden wir damit in der Regel eine Absicht, wir verfolgen einen bestimmten Zweck, wir haben ein Ziel vor Augen. mbsr:: führt uns jedoch direkt ins Geschehen zurück. Wir lösen uns von unserer Zielorientierung und
erfahren und erleben uns ganz unmittelbar ohne die übliche Deckschicht von Bewertung, Meinung und kritischer Prüfung.
Dies scheint vielleicht erst einmal widersprüchlich und paradox, wenn wir doch unseren Stress loswerden wollen. Zumindest jedoch ist es eine ungewohnte Per- spektive, die gewisser Übung bedarf. Wir lernen, dass wir etwas erreichen können, indem wir zulassen, dass es geschieht. Wir lassen eine Situation sich entfalten.
Dies bedeutet nicht, passiv zu sein. Es bedeutet, dass sich auch unser Tun und Handeln in Übereinstimmung mit den Umständen entfaltet. mbsr:: lehrt uns also
zu erkennen, welche Erfordernisse und welches Potential ein bestimmter Moment hat. Es ist die Übung, sich für den Moment zu öffnen, ohne dass eigene Vorstellungen über sich selbst oder andere, uns im Weg stehen.
Letztlich ist es die Entwicklung eines sehr tiefen Vertrauens, dass sich aus dem Moment heraus ergibt, was notwendig ist, um mit einer Situation umzugehen.
Dies ist ungeheuer entspannend, da wir nicht gezwungen sind, bereits in der Vorwegnahme von Ereignissen mental oder physisch in Aktivität zu verfallen.